Geschichte

Die Geschichte der Kirchengemeinde von Bernkastel-Kues ist noch relativ jung. Während in der Grafschaft Veldenz die Reformation seit 1526 Eingang fand, in der Grafschaft Sponheim ab 1557, kamen erst viel später durch den Umzug von preußischen Beamtenfamilien evangelische Christen in diese Stadt. Vikar Mertens übernahm am 12. Mai 1860 die amtliche Verwaltung als Pfarrvikariat von Mülheim.

In der Vorstadt wurde ein kleiner Betsaal angemietet, in dem sich für drei Jahre das Gemeindeleben konzentrierte. Als nach dieser Zeit der Mietvertrag nicht verlängert wurde, konnte man dankbar sein, dass ein Gemeindeglied eine Wagenremise zur Verfügung stellte. Am 22. Oktober 1863 hatte die Gemeinde wieder ein festes Dach über dem Kopf. Mit der Hilfe des Gustav Adolf Werkes konnte ein Haus in Bernkastel gekauft werden, das ausreichte für Betsaal, Schule und Pfarrwohnung.

Durch Schenkung eines Baugeländes in Kautenbach konnte am 31. Oktober 1867 eine eigene Schule eingerichtet werden, die ab 1880 als öffentliche anerkannt wurde. Einen schweren Rückschlag musste die Kirchengemeinde verkraften, als am 17. Juli 1878 das Gemeindehaus in Bernkastel-Kues niederbrannte. Ein Grundstück in Kues wurde gefunden und erneut mit Hilfe des Gustav Adolf Werkes – eine Kirche samt Pfarrhaus darauf errichtet.

Am 17. März 1881 konnte die Einweihung gefeiert werden. Sieben Jahre später bekam die evangelische Kirchengemeinde Bernkastel-Kues den Status einer Pfarrgemeinde und aus dem bisherigen Vikar Otto wurde ein Pfarrer. Nun entstand auch in Kautenbach eine kleine Kirche, die am 5. September 1897 eingeweiht werden konnte. In Bernkastel-Kues wurde ein Gemeindehaus notwendig – dieser Plan konnte 1954 realisiert werden. Die Gemeinde engagiert sich auch in der Seelsorge für die Patienten und Mitarbeitenden in den Kurkliniken auf dem Kueser Plateau.